Ideenwettbewerb Innenarchitektur für Luzerner Stadthotel

25. Juli 2022

Im Rahmen eines Wettbewerbs erarbeiteten wir mit Krucker Partner das Innenarchitektur-Konzept für ein neues Luzerner Hotel. Unser «City Boat» schaffte es nicht in den sicheren Hafen, hier begrüssen wir Sie trotzdem an Bord.

Anfang des Jahres durften wir für ein neues Stadthotel im Luzerner Quartier Tribschen, in der Nähe des Vierwaldstättersees, ein Gestaltungskonzept pitchen. Der Neubau der Lütolf und Scheuner Architekten aus Luzern wird ein Bürogebäude von 1975 ersetzen, die Baustruktur wird von Grund auf erneuert, und das Hotel künftig 140 Zimmer umfassen.

Für den Ideenwettbewerb der Eigentümerinnen HG COMMERCIALE und der Zentralschweizerischen Baumeisterverbände (ZBV) sowie der designierten Hotel-Betreiberin Tavolago AG bildeten wir mit der Krucker Partner AG ein Planungsteam. Die Firma aus dem Luzernischen Rothenburg gestaltet und plant seit 2002 unter anderem Hotel- und Restaurant-Einrichtungen.

Storytelling als Anker

Unsere Innenarchitektur setzte die Geschichte eines jungen Liebespaares ins Zentrum: Sie lernen sich während einer Schiffsreise kennen und entscheiden sich später, den Traum vom eigenen Hotel zu verwirklichen. Ihre Charaktere, ihre Interessen und ihre Erfahrungen sollten sich im Interior Design wiederspiegeln und szenografisch erlebbar werden.

Zum Gestaltungs- und Entwicklungsprozess gehörten das Kreieren von Mood-Boards, die Erstellung von Grundrissplänen und von Visualisierungen für die einzelnen Hotelbereiche. Dafür orientierten wir uns immer an unserem Ankerpunkt: unserem reisebegeisterten Liebespaar und die Erlebbarkeit ihrer Geschichte als gestalterisches Grundelement.

Die Gestaltung der Hotellobby

In diesem Bereich bewegen sich die Gäste an Bord des Hotels. Es ist die erste Möglichkeit, um in die Geschichte des «City Boats» einzutauchen. 

Unsere Lobby-Unterwasserwelt zeichnet sich durch weiche, fliessende Formen aus. Die Sitzgelegenheiten wirken wie Ansammlungen von Steinen, Holzelemente erinnern die Hotelgäste an versunkene Schätze. Die unterschiedlichen Blautöne des Wassers werden durch die Boden- und Wandgestaltung aufgegriffen und Wellenbewegungen durch weiche, textile Elemente mit unterschiedlichen Höhen und unterschiedlicher Transparenz imitiert. Gleichzeitig dienen die Textil-Elemente der Raumbildung, um einzelne Bereiche zu zonieren.
 

Die Gestaltung des Frühstückbereichs

Die beiden Aussenflügel des Hotels schmiegen sich an die Lobby-Unterwasserwelt wie der Fluss Reuss an den Vierwaldstättersee. Im Frühstücksbereich steht die Tradition im Mittelpunkt, die wir in Anlehnung an den städtischen Wochenmarkt – der rechts und links der Reuss stattfindet – gestalterisch inszenieren. Im Markt-Bereich können sich Hotelgäste selbständig bedienen und 24/7 Getränke wie auch Snacks beziehen.

Unterschiedliche Sitz-Inseln, ein Shop mit originellen Souvenirs, der erwähnte Self-Service-Bereich und das zurückverlagerte Buffet gliedern den Raum. Die Materialisierung ist bewusst reduziert gehalten. Der Boden, alle Einbauten und sogar die Markisen bestehen aus Eichenholz. Einzelne Elemente wie rote Hängeleuchten machen einen subtilen Link zur international geschätzten Swissness. Mithilfe von Pflanzen und einer Akustikdecke wird der Schall im Raum reguliert. In wärmeren Monaten steht den Gästen auch die grosse Terrasse zur Verfügung.
 

Die Gestaltung der Hotelzimmer

Während im Erdgeschoss das Element Wasser als Dreh- und Angelpunkt dient, erreichen wir in den oberen Geschossen mit unserem Gestaltungskonzept die Wasseroberfläche. In den Hotelzimmern und -suiten übernimmt die Schifffahrt das Ruder – ein Seemannsgruss an die designierte Hotel-Betreiberin Tavolago AG, welche den See als ihre Herkunft bezeichnet.

Wie im Schiffsbauch reihen sich die Hotelzimmer aneinander, die Räume vermitteln eine Kajüten-hafte Atmosphäre. Die Elemente der Nasszelle sind so gestaltet und positioniert, dass sie gleichzeitig von mehreren Hotelgästen genutzt werden können, was besonders in den 4er-Zimmern einen grossen Mehrwert generiert.
 

Wer sich aus dem Schiffsbauch in Richtung Attika-Terrasse bewegt, hört auf Deck vielleicht sogar das Horn eines Vierwaldstättersee-Dampfers. Mit den Fernrohren am Geländer der Terrasse lassen sich das Treiben auf dem See und die umliegenden Berge entdecken. Dazu einen erfrischenden «Sea Breeze»-Cocktail geniessen und abtauchen…

Es bleibt beim Konzept

Unser «City Boat» schaffte es zu unserem Bedauern nicht in den sicheren Hafen, wir gratulieren an dieser Stelle dem «Studio Lost» aus London zum ersten Platz des Ideenwettbewerbs der HG COMMERCIALE und Zentralschweizerischen Baumeisterverbände. Wir sind trotzdem sehr stolz auf das aussergewöhnliche Gestaltungskonzept und danken Krucker Partner für die inspirierende und kreative Zusammenarbeit.

Hospitality-Expertin

Sie planen ein Restaurant oder ein Hotel und wünschen sich eine erfahrene Interior Design-Partnerin an Ihrer Seite? Ich unterstütze Sie gerne bei Ihrem Projekt. Nehmen Sie mit mir Kontakt auf: 41 41 972 56 68 oder per Mail auf zaugg@dobas.ch.

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