Ladenkonzepte nach Corona

29. Mai 2020

Die Corona-Krise wirft unzählige Fragen auf. Auch, wie das Virus unseren Arbeitsalltag künftig beeinflusst: Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf Ladenkonzepte? Aufs Hospitality Design? Auf die Gestaltung eines Messestandes? – Dobas-CEO Patrick Buchecker hat mögliche Szenarien skizziert.

Die ersten Corona-Meldungen aus dem «entfernten» China zu Beginn des Jahres weckten zwar Erinnerungen an SARS und MERS, doch noch keine ernsthaften Sorgen. Zu weit weg blieben die Epidemien damals von unserem Alltag. Wenige Monate später sieht der Sorgenbarometer anders aus, Corona ist ein Teil unseres täglichen Lebens geworden und wird wohl auch den jüngsten Spross meiner Familie – er ist neun Jahre jung – nachhaltig prägen.
 

Auswirkungen auf Ladenkonzepte

Mit den Sorgen kommen auch die Fragen. Wie bewegen wir uns künftig vorwärts? Wie entwickelt sich die Weltwirtschaft? Wie begrüssen wir uns in zwei Jahren? Ich stelle mir natürlich ebenso Fragen hinsichtlich unseres Arbeitsinhaltes: Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf Ladenkonzepte? Aufs Hospitality Design? Auf die Gestaltung eines Messestandes? Obwohl – oder gerade weil – abschliessende Antworten bisher fehlen, habe ich mögliche Szenarien skizziert und Thesen formuliert, die ich mit Ihnen teilen möchte:

  • In der Shop Architektur gewinnt Mobilität an Relevanz, sodass die Anteile an Verkehrs- und Ausstellungsflächen kurzfristig angepasst werden können. In diesem Zuge wird auch die Systembeleuchtung modular aufgebaut. Einrichtungskonzepte bewegen sich mit dieser neuen Mobilität und Modularität in Richtung Pop-up-Stores. Wobei der klassische Pop-up-Store natürlich wesentlich kurzfristiger funktioniert und die Inneneinrichtung entsprechend günstiger produziert wird.
  • KMU-Retailer investieren in den Online-Handel und schaffen innovative E-Commerce-Plattformen. Um sich gegen etablierte Online-Giganten zu behaupten, werden die Alleinstellungsmerkmale der Ladeneinrichtung und des Personals in den digitalen Raum transferiert. So entstehen virtuelle Einkaufserlebnisse, bei denen sich die potentielle Käuferschaft durch digitale Shops bewegt, die zum Produktekauf, aber auch zu einem Besuch im stationären Shop animieren.
  • Virtuelle Pop-up-Stores etablieren sich. Auf diesem Weg kann die Attraktivität eines Ladenkonzeptes geprüft werden, bevor grössere finanzielle Risiken eingegangen und ein stationäres Geschäft eröffnet wird. 
  • Hybrid-Konzepte, welche Gastronomie, Retail und Dienstleistungen aus ähnlichen Geschäftsfeldern vereinen, erhöhen die wirtschaftliche Widerstandskraft. Im Falle von behördlich verordneten Schutzmassnahmen besteht damit die Chance, das Angebot immerhin teilweise aufrecht erhalten zu können. 
  • Gastronomische Betriebe konzipieren ihre Kücheneinrichtungen und Prozessabläufe so, dass in kurzer Zeit auf Take-Away und Lieferdienste umgestellt werden kann. In Wohnquartieren finden sich Food-Trucks, die eine schnelle sowie gesunde Verpflegung im Home-Office ermöglichen. 
  • Die Nachfrage nach antibakteriellen Beschichtungen und Oberflächen steigt. Vielleicht werden sie in bestimmten Branchen, wie beispielsweise im Gesundheitswesen und der Gastronomie, sogar zur Pflicht. 
  • Was sich in Schweden längst bewährt hat, ist auch bei uns Normalität geworden. Wir bewegen uns ohne Bargeld und bezahlen ausschliesslich elektronisch. Eine «stationäre» Kasse als Bargeldhort wird überflüssig, die Bezahlung erfolgt fliegend, was auch neue Formen der Warensicherung mit sich bringt.
     

Flexibilität ist gefragt

Egal, ob und inwiefern sich die obigen Thesen bewahrheiten, Krisen bedeuten immer Chancen. Sie verlangen, die üblichen Pfade kritisch zu hinterfragen und wo nötig neue Wege einzuschlagen. Kreativität und Agilität werden zu betriebssichernden Soft-Skills. Nur wer binnen kurzer Zeit Lösungen entwickeln und umsetzen kann, schafft es der Krise zu trotzen, davon bin ich überzeugt.

Wir denken weiter

Mit Dobas wissen Sie einen breit aufgestellten Partner an Ihrer Seite, der Ihre Inneneinrichtung zukunftsfähig macht. Wir unterstützen Sie gerne, Sie erreichen uns unter 41 41 972 56 60 oder per Mail auf info@dobas.ch.

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